Das neue „Berner Modell“, welches heute morgen vorgestellt wurde, lässt allerdings so viele Fragen offen, dass es nicht möglich ist, eine abschliessende Beurteilung vorzunehmen. Es ist völlig unklar, was sich hinter den Kriterien Lagequalität und Komfort/Standard genau verbirgt. Es fehlt beispielsweise eine Karte, wo in der Stadt Bern sich die „Toplagen“ bzw. die „schlechten“ oder „einfachen“ Lagen befinden, ebenso ist nicht näher ausgeführt, was konkret „neuzeitlichen Komfort“ von „mittlerem Komfort“ unterscheidet und was unter „hohem Standard“ zu verstehen ist. Hier braucht es transparente und nachvollziehbare Kriterien.
Handlungsbedarf besteht aus Sicht der SP aber weiterhin bei der Steuerungsvorgabe des Stadtrats, dass die Stadt über mindestens 1000 Wohnungen im Segment „Günstiger Wohnraum mit Vermietungskriterien“ verfügen muss. Dass Gemeinderat Schmidt die Stadt hier auf dem richtigen Weg sieht, ist schwer nachvollziehbar. Angesichts der Wohnungsnot und der stetig steigenden Mietzinsen in Bern muss die Stadt hier rasch und entschieden aktiv werden. „Falls dies mit den bestehenden Wohnungen im Eigentum der Stadt Bern innert nützlicher Frist nicht möglich ist, muss der Fonds auch auf dem Immobilienmarkt geeignete Objekte erwerben und zu günstigen Konditionen vermieten“, betont Co-Präsidentin Edith Siegenthaler. Gerade für Familien mit tieferen Einkommen braucht es genügend bezahlbare Wohnungen. Hier steht die Stadt Bern in der Verantwortung.