Die SP unterstützt im Grundsatz den vorgelegten Wasserbauplan Hochwasserschutz Aare Bern. Bei den einzelnen Schutzmassnahmen müssen aber immer auch die Freizeit- und Erholungsnutzung, die Integration in den Stadtraum und die ökologische Situation des Gewässers angemessen berücksichtigt werden. Hier ergeben sich Zielkonflikte, welche nicht generell zugunsten des Hochwasserschutzes gelöst werden dürfen. So stellen sichtbare, oberirdische Ufermauern massive Eingriffe in den Fluss- und den Stadtraum dar und müssen auf das Notwendigste beschränkt werden. Wo sie erstellt werden müssen, sollen sie auch gestaltet werden, z.B. als Sitzgelegenheit. Als Kompensation für diese Mauern ist die Zugänglichkeit an die Aare generell zu verbessern, beispielsweise mittels Treppen oder Rampen. In einzelnen Uferabschnitten fordert die SP Verbesserungen am vorgelegten Wasserbauplan. In der Matte muss der Zugang zum Aareufer zwingend sichergestellt werden, wie es auch das kantonale See- und Flussufergesetz verlangt. Die Einmauerung des Tych, der ein wichtiges städtebauliches, industrie- und kulturhistorisches Element darstellt, lehnen wir klar ab. Entlang der Aarstrasse, welche dringend aufwertet werden muss, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, ist die Uferschutzmauer auf die andere Strassenseite zu verlegen. Bei sämtlichen Massnahmen muss immer berücksichtigt werden, dass die Aare in allen Jahreszeiten von Hunderttausenden von BernerInnen aus Stadt und Region sowie von TouristInnen intensiv genutzt wird und diese Nutzung weiterhin möglich bleiben und noch attraktiviert werden muss. Deshalb sind differenzierte Planungen nötig und Entscheide müssen situativ getroffen werden. Neben dem Hochwasserschutz sind deshalb auch weitere Interessen in Bezug auf Freizeit- und Erholungsnutzung zu berücksichtigen, also namentlich Zugänglichkeit, Erreichbarkeit, Erlebbarkeit, Eigenart, Sichtbarkeit oder Aufenthaltsqualität. Attraktive Gewässer in der Stadt sind letztlich ein gewichtiger Standortfaktor. Der Hochwasserschutz bietet die Möglichkeit, grössere Massnahmen im Bereich der Aareufer zu realisieren. Deshalb muss in diesem Zusammenhang immer versucht werden, auch die anderen Bedürfnisse wie Zugänglichkeit, Ökologie und Integration zu berücksichtigen. Stellungnahme der SP zur Mitwirkungsvorlage