Die SP sagt Ja zum Tram Region Bern – von der Rüti bis nach Schliern

Einigkeit entlang der geplanten Tramlinie 10: Am Montag Abend haben die drei SP Sektionen Ostermundigen, Stadt Bern und Köniz in einer ausserordentlichen Hauptversammlung Mitgliederversammlung im Rossstall beim Schloss Köniz gemeinsam die Ja-Parole für die Abstimmung zum Tram Region Bern gefasst.

Gemeinsame Anreise im Bus und etliche „Tram Region Bern – der Gewinn!“-Flaggen im Saal: dass sich die rund 100 SP-Leute aus Ostermundigen, Bern und Köniz gestern Abend zuletzt mit überwältigendem Mehr – es gab genau eine einzelne Gegenstimme – für die Realisierung des Projekts Tram Region Bern aussprachen, überraschte wohl niemanden.

Spezieller war der Anlass an und für sich: „Fast ein bisschen historisch“ sei diese Hauptversammlung für die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in der Region Bern, sagte Christoph Salzmann, Co-Präsident der Sektion Köniz, zum Auftakt der Veranstaltung. Und tatsächlich ist eine gemeinsame Parolenfassung für die drei SP-Sektionen Ostermundigen, Stadt Bern und Köniz ein absolutes Novum. Dass man sich zu dieser „geschichtsträchtigen Veranstaltung“ entschlossen habe, liege an der Wichtigkeit der Abstimmung vom 28. September, so die Könizer Gemeinderätin Katrin Sedlmayer. „Es handelt sich um ein Projekt, das jeder einzelnen Gemeinde zu Gute kommt – aber auch der ganzen Region Bern“, sagte denn auch die Stadtberner Gemeinderätin Ursula Wyss, „und damit ist es auch ein Kantonsprojekt.“

In einer ersten Runde informierten Wyss und Sedlmayer sowie die Ostermundiger Gemeinderätin Regula Unteregger die Genossinnen und Genossen je aus der Sicht ihrer Gemeinde über die jeweiligen Kernpunkte des Projektes. Eine zentrale Botschaft von Regula Unteregger und Ursula Wyss war, dass sowohl in Ostermundigen als auch in Bern der Bau des Trams mit ohnehin anstehenden Sanierungen von alten Werksleitungen sowie der geplanten Aufwertung von Strassenräumen zusammengelegt werden kann, was der öffentlichen Hand grössere Einsparungen ermöglicht. Aus Könizer Sicht betonte Katrin Sedlmayer insbesondere den Wert einer Entwicklung nach innen und den damit einher gehenden Schutz der bestehenden Grünräume.

Obwohl auch die drei Gemeinderätinnen der SP angehören, beliess man sie nach den Referaten nicht einfach in der Komfortzone: Stefan Jordi, Co-Präsident der Stadtberner Sektion, holte Katrin Sedlmayer, Regula Unteregger und Ursula Wyss aufs Podium und konfrontierte sie mit den geläufigsten Argumenten der Tramkritiker.

Dann erhielt das Tram Region Bern noch Support aus dem Stammland des Trams Bern West: Das „Bümplizer Urgestein“ Hans Stucki berichtete über die damals ins Felde geführten Gegenargumente und die heutige Situation. Dabei hat der Berner Westen seit dem Bau des Trams einige Vorzüge erfahren: Stucki wies auf die deutlich höhere Anzahl von öV-Benutzenden hin, lobte die Aufwertung der Strassenräume und räumte mit dem Vorurteil auf, ein Tram führe als „Fremdkörper im Strassenverkehr“ unweigerlich zu vermehrtem Stau. „Wir Bümplizerinnen und Bethlehemer geben unser Tram nicht mehr her“, schloss Stucki.

Die einzelnen Abstimmungen zur Parolenfassung der Sektionen Stadt Bern und Köniz zeigten ein harmonisches Bild: Die GenossInnen aus beiden Gemeinden beschlossen einstimmig die Ja- Parole zu den Urnengängen vom 28. September – in Köniz kommt nebst dem Bau der Linie 10 in einer separaten Abstimmung auch der Ausbau der Linie 9 nach Kleinwabern vors Volk. Da die Ostermundiger SP bereits vor der entsprechenden Sitzung ihres Gemeindeparlamentes die Ja- Parole gefasst hatte, verzichtete die Sektion am Montag auf eine weitere Einzelabstimmung.

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