Bern und Biel greifen überfordertem Kanton unter die Arme

Einmal mehr springen die rot-grün regierten Städte Bern und Biel dort ein, wo der bürgerlich dominierte Kanton nicht gewillt ist, seine Aufgaben selbst zu erfüllen. Im aktuellen Fall geht es um die sofortige Bereitstellung von insgesamt 50 zusätzlichen Standplätzen für Fahrende. Die SP Stadt Bern begrüsst das Entgegenkommen der Städte. Die Forderung der Jenischen nach mehr Stand- und Durchgangsplätzen ist sehr berechtigt und wurde vom Kanton und den meisten Gemeinden seit Jahren vernachlässigt oder schlicht ignoriert.

Die SP verlangt vom Kanton in dieser Frage endlich ein entschiedenes und zielgerichtetes Handeln. Er hat jetzt bis Ende August Zeit, in Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinden dafür zu sorgen, dass endlich mehr Stand- und Durchgangsplätze geschaffen werden. Das zögerliche Vorgehen in der Vergangenheit sowie der unverhältnismässige Einsatz der Kantonspolizei bei der Räumung der Allmend lassen allerdings Zweifel daran aufkommen, ob der Kanton das Thema wirklich mit der nötigen Ernsthaftigkeit angeht. Es bleibt zu hoffen, dass er aufgrund der Vorkommnisse in den letzten Wochen die Dringlichkeit des Anliegens erkannt hat.

Die vorübergehende Bereitstellung von 30 Plätzen für Fahrende durch die Stadt Bern auf dem Schermenareal wird von der SP sehr begrüsst. Der Gemeinderat hat damit Wort gehalten und das Anliegen der Jenischen sofort aufgenommen und eine Lösung erarbeitet. Es ist auch ein Zeichen dafür, dass Bern eine offene Stadt ist, in der es Platz für alle hat.

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