Vor dem Hintergrund der verbesserten Finanzlage müssen auch die Voraussagen für die kommenden Jahre kritisch geprüft und der Realität angepasst werden. Wer jetzt noch immer zusätzliche Abbaumassnahmen fordert, will damit letztlich den Kanton noch mehr schwächen und den Weg ebnen für weitere Steuersenkungen zugunsten der Privilegierten. Stattdessen muss jetzt erst einmal genau beobachtet werden, wie sich die schmerzhaften Kürzungen zu Lasten der Bildung, der Spitex, im Behindertenbereich, der Psychiatrie und bei der Sozialhilfe auswirken und wie diese abgefedert werden können. Ein weiterer Abbau würde erneut den Bildungs- und Sozialbereich treffen und die Situation von Schulen, Älteren, Behinderten und Kranken noch weiter verschärfen.
Die Stadt Bern hat wegen den Kürzungen des Kantons bereits Mehraufwendungen in den letzten zwei Budgets mit der teilweisen Übernahme der Finanzierungslücken bei den Gemeinschaftszentren vorgesehen. Es entspricht aber nicht nachhaltiger Finanzpolitik, dass die Stadt in Zukunft einfach wegfallende oder schlechter angebotene Dienstleistungen des Kantons kompensiert.