Die SP bedauert, dass sich die Diskussionen in der letzten Zeit praktisch nur noch um den Aspekt der Sicherheit drehen. Angesichts der Tatsache, dass rund 3000 Personen jedes Wochenende die Reitschule besuchen – so viele Leute wie keine andere Kulturinstitution in der Stadt Bern – anerkennt die SP, dass der allergrösste Teil der Nächte friedlich verläuft. Die SP ist aber auch ganz klar der Meinung, dass sich die Reitschul-Verantwortlichen von gewalttätigen Ausschreitungen distanzieren und wo nötig mit Stadt und Polizei kooperieren sollen. Die Reitschule kann nicht für alle gewalttätigen Ereignisse, die in ihrer unmittelbaren Umgebung stattfinden, verantwortlich gemacht werden. Das bedeutet aber nicht, dass die Reitschul-Betreiber keine Verantwortung tragen sollen, im Gegenteil: Sie müssen die Grenzen ihrer Verantwortung kennen, diese kommunizieren und ihren Beitrag gegen Gewalt leisten. Die Distanzierung von gewalttätigen Vorfällen in und um die Reitschule würde das Verständnis und die Glaubwürdigkeit erhöhen. Gleichzeitig müssen Stadt und Polizei bereit sein, die Grenzen der Verantwortung der Reitschule zu anerkennen.
Von der Polizei erwartet die SP, dass sie ihre Verhältnismässigkeit wahrt und sich nicht in politische Spiele einbinden lässt. In letzter Zeit ist der Eindruck entstanden, dass die Polizei zunehmend politisch agiert und das schadet wiederum dem Image und der Glaubwürdigkeit der Polizei. Vorfälle wie am 22. September in der Reitschule werfen viele Fragezeichen auf. Die SP verlangt mit Vorstössen auf städtischer und kantonaler Ebene, dass diese von einer unabhängigen Stelle untersucht werden.
Die SP Stadt Bern hofft, dass Reitschule, Stadt, Polizei sich weiterhin am runden Tisch treffen und der Dialog fruchtbar bleibt. Sie ist zuversichtlich, dass beim nächsten Anlauf ein 4–Jahresvertrag erzielt werden kann.