Die SP Stadt Bern hat an ihrer Delegiertenversammlung vom 1. November 2010 das Thema Gewalt an Sportanlässen sowie ein Positionspapier der JUSO zur Stärkung der Fanarbeit diskutiert.
Auf dem Podium waren Lukas Meier, Fanarbeiter, Dieter Schärer, stv. Chef der Regionalpolizei und Anton Lehmann, Verantwortlicher für Integration und Prävention beim Bundesamt für Sport. Die SP-Delegierten unterstützten im Anschluss an die engagierte Diskussion grossmehrheitlich die Forderungen der JUSO Bern, welche u.a. auf eine professionalisierte Fanarbeit zielen und die Fans nicht stigmatisieren wollen. Zudem wurde deutlich, dass die Clubs sich stärker an den Sicherheitskosten, die der öffentlichen Hand entstehen, beteiligen müssen.
Forderungen:
- Die Fanarbeit leistet effektive Präventionsarbeit und wirkt deeskalierend. Stadt, Region, Kanton und die Clubs müssen für die Fanarbeit Bern zusätzliche finanzielle Mittel bereitstellen.
- Die Partizipation der Fanvereine und der Fanarbeit muss bei allen fanrelevanten Entscheiden gewährleistet sein.Für Fussballfans darf es keine spezielle Rechtsprechung geben. Schnellgerichte etc. gehören abgeschafft oder gar nicht erst eingeführt.
- Eine totale Videoüberwachung und Internetpranger sind aus Datenschutzgründen abzulehnen.
- Ein Verbot von Choreographien, wie es z.B. vorübergehend in St. Gallen verhängt wurde, ist abzulehnen.
- Das so genannte Pyroverbot wird von den Fans missachtet und von der Polizei nicht geahndet. Da ein solches Verbot niemandem nützt, soll das kontrollierte und gesicherte Ablassen von Pyrotechniken in einem Pilotversuch erlaubt werden. Die Sicherheit der MatchbesucherInnen hat dabei oberste Priorität, damit auch in Zukunft keine Verletzungen durch Pyros erfolgen.
- Statt Alkohol in den Stadien zu verbieten, soll mehr auf Prävention gesetzt werden.
- Fanmärsche und Freinächte sollen sich nicht konkurrenzieren. Beides soll erlaubt sein (sofern es irgendwann mal eine Freinacht geben sollte).