Ungelöstes Abfallproblem und finanzielles Hochrisiko

Heute lancierte ein überparteiliches Komitee (SP, GB, GFL, GLP, EVP, JA!, Greenpeace, NWA, WWF) den Kampagnenstart für 2x Ja zur Initiative EnergieWendeBern und zum Gegenvorschlag. Für die SP Stadt Bern habe ich für ein Doppel-Ja am 28. November plädiert und dabei auf zwei Argumente hingewiesen, die gegen die Atomenergie sprechen: Das ungelöste Abfallproblem und das finanzielles Hochrisiko für den Staat. Der Abfall der 5 bestehenden AKWs in der Schweiz sowie deren Rückbau hinterlassen gefährlichen radioaktiven Abfall im Volumen der Zürcher Bahnhofshalle. Wenn neue AKWs gebaut werden, wird sich diese Abfallmenge vergrössern. Der Entsorgungsprozess, der zu einem geologischen Tiefenlager führen soll, – nach dem Motto „unter den Boden aus dem Sinn“ ist schwierig, teuer und weit von einer Lösung entfernt. Niemand will den Abfall bei sich. Niemand weiss, wie sicher diese Lagerung langfristig ist. Niemand weiss, wie unsere Welt in 100‘000 Jahren aussehen wird und was bis dahin geschieht. Bereits die Markierung eines Tiefenlagers für die kommenden 30‘000 Generationen ist eine kaum zu bewältigende Aufgabe. All dies zeigt uns: Es ist absurd, noch länger Atomstrom zu nutzen! Wir profitieren 50 Jahre von einem AKW und hinterlassen 100‘000 Jahre gefährliche Radioaktivität. Wir leben in einer technologisch weit fortgeschrittenen Gesellschaft und es ist unbegreiflich, warum wir auf eine veraltete, gefährliche Technologie setzen. Wir brauchen diese Technologie nicht, unsere Nachkommen brauchen unseren gefährlichen Abfall nicht! Zu den Kosten: Internationale Studien belegen, dass bei einem Neubau eines AKWs ein finanzielles Debakel entstehen wird und man heute keine privaten Investoren mehr findet, die ein AKW bauen. Ein Blick nach Finnland zeigt die zeitlichen Verzögerungen und Mehrkosten in Milliardenhöhe beim Bau des neuen AKW in Olkiluoto. Wir haben in der Vergangenheit gesehen, was passiert, wenn die Privatwirtschaft versagt (Swissair, UBS). Die SP ist nicht bereit, indirekt über eine Staatsgarantie oder direkt mit Subventionen ein solch sinnloses, nicht zeitgemässes Milliardenprojekt mit Steuergeldern zu finanzieren. Auch bei einem Unfall ist klar: diese Kosten trägt der Staat, resp. die SteuerzahlerInnen, weil keine Versicherung bereit ist, die Deckung eines Schadens zu übernehmen. Solche Szenarien werden von den AKW-Betreibern selbstverständlich nicht thematisiert. Anstatt in sinnvolle und nachhaltige Energienutzung stecken sie lieber die Gelder der StromkonsumentInnen in Propaganda für ein neues AKW und der Staat kann dann beim Bau helfen. Deshalb am 28. November 2x Ja zur Energiewende! Flavia Wasserfallen, Grossrätin, Co-Präsidentin SP Stadt Bern

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