Sozialhilfe: lachendes und weinendes Auge

Von Edith Olibet, Gemeinderätin Stadt Bern

Am letzten Donnerstag habe ich zum vierten Mal über die Umsetzung der Massnahmen in der Sozialhilfe informiert. Ich habe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge getan. Lachend, weil ich mit einiger Genugtuung und Zufriedenheit feststelle, dass das Wechseln der Räder am fahrenden Zug gelungen ist. Ein Grossteil des ehrgeizigen Massnahmenpakets ist umgesetzt: die Dossierqualität wurde markant verbessert, das Kontrollinstrumentarium zielgerichtet ergänzt respektive ausgebaut. Namentlich das Sozialrevisorat, das Sozialinspektorat und die zusätzlichen Administrativstellen sind wirksame und entlastende Arbeitsinstrumente für unsere Sozialarbeiterinnen und -arbeiter. Darüber bin ich sehr froh. Auf der andern Seite das weinende Auge: Das umfangreiche Massnahmenpaket hat die Sozialarbeitenden und die Leitungspersonen des Sozialamtes an die Grenzen ihrer Belastung gebracht. Und die Diskussionen um ungerechtfertigte Leistungsbezüge haben den Zweck und die Bedeutung der Sozialhilfe für die armutsbetroffenen Menschen, aber auch für die Bevölkerung als Ganzes oft und stark in den Hintergrund gedrängt. Das hat mir Sorgen gemacht und beschäftigt mich sehr. Dies ganz besonders im Wissen, was die Finanzkrise angerichtet hat, und mit Blick auf das europäische Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung. Es ist eine Kernaufgabe der Sozialhilfe, Menschen mit Anspruch auf Sozialhilfe bei der Existenzsicherung zu helfen und sie bei der beruflichen und sozialen Integration wirkungsvoll zu unterstützen. Gerade in Zeiten einer Wirtschaftskrise ist letzteres eine grosse Herausforderung. Wir werden uns dieser mit hoher Professionalität, grossem Engagement und mit Respekt und Wertschätzung gegenüber den Betroffenen weiterhin stellen. Zum Stand und zu den Resultaten der Massnahmenumsetzung

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