JA zu einem Kita-Platz auf sicher – NEIN zum Gutschein-Bschiss Abstimmung vom 15. Mai 2011 in der Stadt Bern

Die SP, das Grüne Bündnis, der VPOD und weitere Parteien und Organisationen sagen JA zur Kita-Initiative und Nein zum Gegenvorschlag und lancieren heute an einer Medienkonferenz die Kampagne „JA zu einem Kita-Platz auf sicher – nein zum Gutschein-Bschiss“.

Damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf funktioniert, braucht es einen Kita-Platz auf sicher, spätestens 6 Monate nach Anmeldung. Dies fordert die Kita-Initiative. „Über den parlamentarischen Weg hat die Stadt zwar auch in den vergangenen Jahren die Plätze kontinuierlich ausgebaut, aber leider nicht genug, der politische Wille war nicht da“, sagt Flavia Wasserfallen, Co-Präsidentin der SP Stadt Bern, und ergänzt: „Deshalb hat die SP die Initiative lanciert und im Winter 2008 eingereicht, weil wir überzeugt sind, dass die Zeit für einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung im Vorschulalter reif ist. Es braucht endlich ein bedarfsgerechtes Angebot!“

Bei Annahme der Initiative würde die Stadt Bern in jedem Stadtteil für genügend Plätze sorgen. Die Anmeldefrist von bis zu 6 Monaten ermöglicht es, vorausschauend zu planen und genau so viele Kita-Plätze bereit zu stellen, wie nötig. Ursula Marti, Co-Präsidentin der Kita-Initiative, erläutert: „Somit ist klar, dass dieses System mit Abstand das kostengünstigste ist. Es sorgt für genügend Plätze, ohne teure Überkapazitäten zu schaffen.“ Bei Annahme der Initiative könnten zudem alle privaten Kitas ins System einbezogen werden, die das wollen und die Bestimmungen einhalten.

Natalie Imboden, Präsidentin Grünes Bündnis, bezeichnet die Kita als eine wichtige Integrationsstätte, gerade für anderssprachige Kinder, die dort frühzeitig Deutsch lernen können. Sie plädiert deshalb für die Kita-Initiative und gegen den Gegenvorschlag: „Gerade für bildungsferne Eltern sind die Hürden, eine Kita zu besuchen, bereits heute hoch. Statt dies zu verbessern, würde das Gutscheine-System neue Barrieren schaffen.“ Denn dann würde die Stadt keine Plätze mehr vermitteln, sondern nur noch Gutscheine ausstellen. Die Verantwortung für die Suche des Platzes würden allein die Eltern tragen.

Blaise Kropf, Sekretär des vpod, der Branchengewerkschaft der Kita-Mitarbeitenden, weist darauf hin, dass die Löhne der Kita-Mitarbeitenden gemessen an ihrer grossen Verantwortung zu tief sind und die Qualität permanent verteidigt werden muss. Ein Gutscheine-System würde das noch verschärfen: „Die Protagonisten des Gutscheine-Systems erhoffen sich davon primär ein kostengünstigeres Angebot. Ein solches ist aber ohne Abbau bei der Betreuungsqualität oder bei den Anstellungsbedingungen nicht zu haben.“ Der Gegenvorschlag hätte für die Kitas schwerwiegende Folgen: Die rund 50 subventionierten Betriebe würden nicht mehr unterstützt und ihre Planungssicherheit verlieren. Das bestehende, während Jahren gewachsene System würde komplett umgewälzt mit unberechenbaren Folgen.

Das Unterstützungskomitee kommt zum Schluss: Nur ein Ja zur Kita-Initiative garantiert allen Eltern spätestens 6 Monate nach Anmeldung des Kindes einen Betreuungsplatz mit gesicherter Qualität und schafft die dringend nötigen neuen Kita-Plätze in der Stadt Bern. Nur ein Nein zum Gegenvorschlag verhindert, dass Familien mit Gutscheinen abgespiesen werden, die sie mangels Betreuungsangebot nirgends einlösen können. Das ist Bschiss – und ein unverantwortliches Experiment auf Kosten der Kinder.

Medienmitteilung (pdf 49K) Referate (pdf 59K)

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