Betreuungsgutscheine: Es geht um den Markt der privaten Kitas, nicht die Familien

Die SP Stadt Bern ist erstaunt, dass das Komitee für Betreuungsgutscheine in Kitas bei Aktionen auf Angestellte von privaten Kita-Unternehmen aus andern Landesgegenden zurückgreifen muss. Mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen am Aktionstag vom letzten Samstag waren laut eigenen Angaben Mitarbeiterinnen von privaten Kitas im Kanton Solothurn.

Am 15. Mai kommt die Initiative „für Kindertagesstätten ohne Wartenlisten“ zur Abstimmung. Sie will allen Familien in der Stadt Betreuungsplätze mit gesicherter Qualität garantieren, wenn sie diese brauchen. Das ist nötig, denn heute warten 700 Kinder auf einen Platz in einer Kita. Der Gegenvorschlag hingegen setzt am falschen Ort an. Er schafft keine Plätze, sondern will Gutscheine verteilen, die man dann wegen fehlendem Angebot gar nicht einlösen kann. Für die Eltern heisst das: Klinken putzen bei den Kitas. Denn erst wenn man einen Platz hat, bekommt man einen Gutschein. Die vermeintliche Wahlfreiheit der Eltern ist deshalb ein Trugschluss.

Dass es sich beim Betreuungsgutscheine-Vorschlag in erster Linie um eine grossangelegte Werbekampagne für private Kitas handelt, zeigte sich am letzten Samstag. Über die Hälfte der Aktivistinnen der Standaktion waren Angestellte von privaten Kitas. Die SP Stadt Bern findet es fragwürdig, für eine politische Kampagne private Angestellte aus anderen Kantonen einzusetzen. Zudem zeigte sich am Wochenende erneut, dass beim Betreuungsgutscheine-Komitee nicht das Wohl der Eltern und Kinder im Vordergrund steht, sondern das Wohl der privaten Kita-Betreiber. Ganz im Gegensatz dazu steht bei der Kita-Initiative der SP die Familie im Zentrum. Spätestens 6 Monate nach Anmeldung des Kindes sollen Eltern einen Betreuungsplatz mit gesicherter Qualität erhalten.

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