Die heute publizierte Studie des Teams um den Soziologen Ueli Mäder zur Reitschule bestätigt den hohen Wert der Reitschule für die Stadt und die Region Bern: „Die Reitschule und ihr Vorplatz sind das grösste soziale Auffangbecken Berns. (…) Dies entlastet den Rest der Stadt enorm.“Zur Entschärfung der bestehenden Probleme empfehlen die AutorInnen, den Dialog weiterzuführen und beidseitig an der Konfliktkultur zu arbeiten. Leistungsverträge erachten sie als geeignetes Mittel, um einen konstruktiven Dialog zu fördern. Im Vergleich mit anderen Städten mache Bern bereits vieles richtig. Die Studie bestärkt die SP Stadt Bern in ihrer Haltung gegenüber der Reitschule. Einerseits wird endlich der sozialpolitische Wert der Arbeit und des Engagements der Institution für die Stadt gewürdigt und andererseits wird durch die Studie ein eine sachliche Diskussion ermöglicht, die sich nicht nur mit einzelnen Vorfällen auseinandersetzt. „Die wissenschaftliche Studie belegt, was wir bereits seit Jahren vertreten. Die Probleme im Umfeld der Schützenmatte und rund um die Reitschule lassen sich nur im Dialog und mit gegenseitigem Respekt lösen“, so Co-Präsident Stefan Jordi. Eine verstärkte Repression oder gar eine Schliessung der Reitschule würde die Probleme hingegen verschärfen und das Gewaltpotenzial sogar eher erhöhen. Neben der Weiterführung des Dialogs empfehlen die AutorInnen auch eine Entlastung des Perimeters Schützenmatte mit seinen zahlreichen Unsicherheitsfaktoren und eine lebendige Gestaltung der Schützenmatte. Aus Sicht der SP wäre gerade die Aufhebung der Parkplätze auf der Schützenmatte ein geeignetes Mittel, um den Drogendeal, der gemäss Studie heute wie ein „Drive-In“ funktioniert, wirksam einzudämmen. Die Studie bestätigt, dass Bern – insbesondere auch im Vergleich mit anderen Städten – im Umgang mit der Reitschule bereits vieles richtig mache und einen guten Mittelweg zwischen vertraglich geregelter Kooperation und Anerkennung der Autonomie der Reitschule verfolge. Für die SP ist aber auch klar, dass einmal getroffene Vereinbarungen von beiden Seiten eingehalten werden müssen. Die SP begrüsst ausdrücklich, dass der Stadtpräsident Alexander Tschäppät das Dossier Reitschule übernimmt. Die letzten zwei Jahre unter der Zuständigkeit von Reto Nause haben gezeigt, dass der Sicherheitsdirektor in den Gesprächen und im öffentlichen Auftreten zur Verhärtung der Fronten beigetragen hat. Der konstruktive Dialog wurde unter seiner Zuständigkeit erschwert. Da aber genau der Dialog das zentrale Element ist, ist die SP überzeugt, dass dieser Wechsel zur Entspannung der Situation beitragen wird. Link zur Studie “Berner Reitschule – ein soziologischer Blick” von Prof. Dr. Ulrich Mäder