Mitwirkung Bolligenstrasse: SP lehnt MIV-Kapazitätserweiterung als Vorarbeiten zum Autobahnausbau klar ab

Die SP Stadt Bern lehnt die Planung der sogenannten „Korrektion“ Bolligenstrasse Nord dezidiert ab, zu der derzeit die kantonale Mitwirkung läuft. Die Vorlage beinhaltet eine massive Kapazitätssteigerung für den MIV auf Vorrat und bringt kaum Verbesserungen für die anderen Verkehrsteilnehmenden. Die geplante Umgestaltung der Bolligenstrasse ist Teil der Vorarbeiten für den gigantischen Ausbau des Autobahnanschlusses Wankdorf und zusätzlicher Kapazitätserweiterungen der Autobahn. Die SP steht dem Ausbau von Autobahnen grundsätzlich kritisch gegenüber, insbesondere dann, wenn diese Mehrverkehr auf den städtischen Strassen zur Folgehaben. Die SP hält in ihrer Stellungnahme im kantonalen Mitwirkungsverfahren fest, dass sie die Planung der sogenannten „Korrektion“ Bolligenstrasse Nord klar ablehnt. Aus Sicht der SP besteht kein Bedürfnis nach dieser massiven MIV-Kapazitätssteigerung auf Vorrat. Die punktuellen Probleme auf der Bolligenstrasse – etwa für den Öffentlichen Verkehr – lassen sich mit wenigen, zielführenden Massnahmen lösen. Die prognostizierte Verkehrszunahme von 25-30 % in den nächsten Jahren und Jahrzehnten beruht auf völlig überrissenen Maximal-Annahmen und ist eine reine Behauptung. Der Monitoringbericht zum ESP Wankdorf von 2014 hat gezeigt, dass das Verkehrsaufkommeninsgesamt nicht zu- sondern abgenommen hat. Die SP setzt sich dafür ein, dass der motorisierte Verkehr auch weiterhin eher ab- als zunimmt. Die Planung auf der Bolligenstrasse geht nicht in diese Richtung. Das Projekt ist Teil der Vorarbeiten für den gigantischen Ausbau des Autobahnanschlusses Wankdorf und alle damit zusammenhängenden zusätzlichen MIV-Ausbauten (z.B. Bolligenstrasse Süd, Pannenstreifenöffnung A6, 8-Spur-Ausbau Wankdorf-Schönbühl). Die SP lehnt alle diese Ausbauten dezidiert ab, da für die Stadt insgesamt kein entsprechender «Gegenwert» (z.B. in Form einer Stadtreparatur im Zusammenhang mit dem Bypass A6) resultiert. Das Projekt „Korrektion Bolligenstrasse Nord“ ist aus Sicht der SP deshalb inakzeptabel und unnötig. Es treibt auch das Mobilitätsziel im ESP Wankdorf ad absurdum, das einen Modalsplit von max. 40% MIV im Richtplanperimeter vorgibt. Co-Präsident Stefan Jordi hält dazu fest: „Die SP steht Kapazitätssteigerungen für den MIV – auch auf Autobahnen – grundsätzlich kritisch gegenüber. Dies gilt besonders dann, wenn dadurch Mehrverkehr auf dem städtischen Strassennetz zu erwarten ist.“ Stellungnahme der SP Stadt Bern im Mitwirkungsverfahren

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