Die SP/JUSO-Fraktion im Stadtrat wehrt sich mit einer dringlichen interfraktionellen Motion gegen die Schliessung des Geburtshauses Luna in Ostermundigen. Die SP Stadt Bern und die SP Kanton Bern fordern die beteiligten Parteien «Schutz und Rettung Bern» sowie das Luna auf, ihre Gespräche umgehend wieder aufzunehmen, um eine Lösung zu finden, damit das Geburtshaus erhalten bleibt.
In einer von der SP/JUSO-Fraktion initiierten interfraktionellen Motion wird der Gemeinderat aufgefordert den Kooperationsvertrag zwischen Schutz und Rettung Bern und dem Geburtshaus Luna unverzüglich zu erneuern. Damit die 38 Arbeitsplätze im Geburtshaus Luna gesichert werden können, wird Schutz und Rettung Bern und das Geburtshaus Luna aufgefordert, eine Lösung für die weitere Zusammenarbeit zu finden. Da das Geburtshaus akut von der Schliessung bedroht ist, muss rasch eine Lösung gefunden werden. Die SP Stadt Bern und die SP Kanton Bern fordern «Schutz und Rettung Bern» sowie das Luna auf, ihre Gespräche zur Erneuerung des Kooperationsvertrags umgehend wieder aufzunehmen und eine gemeinsame Lösung zu finden, damit das Geburtshaus erhalten bleibt. Gerne ist die SP auch bereit, zwischen den Parteien bei Bedarf zu vermitteln.
Die kantonale Spitalversorgungsverordnung verlangt in Artikel 44 von Spitälern und Geburtshäusern ein Notfallkonzept, in dem sichergestellt wird, dass eine ärztliche Intervention innerhalb von höchstens 15 Minuten gewährleistet werden kann. Für die Erteilung der Betriebsbewilligung ist dies eine Voraussetzung. Das Geburtshaus Luna hat deshalb einen Kooperationsvertrag mit der damaligen Sanitätspolizei abgeschlossen. Im Mai 2021 hat Schutz und Rettung Bern dem Geburtshaus Luna mitgeteilt, dass bei einer Weiterführung des Vertrags die Kosten der Vorhalteleistungen von 22 500 Franken (exkl. MWSt.) zu übernehmen sind. Da im Kündigungsschreiben keine Frist gesetzt wurde und das Geburtshaus Luna nicht sofort reagiert hat, erfolgte im Juni 2021 die Kündigung des Vertrags. Das Geburtshaus Luna hat sich anschliessend bereit erklärt, die Kosten zu übernehmen. Schutz und Rettung Bern hält aber an der Kündigung fest.
Nun hat das Gesundheitsamt des Kantons Bern dem Geburtshaus Luna die Betriebsbewilligung entzogen und die Schliessung verfügt. Grund dafür ist, dass die Anforderung, dass innerhalb von 15 Minuten ein Arzt oder eine Ärztin vor Ort sein muss, nicht mehr erfüllt wird.
Das Geburtshaus Luna wurde vor rund 20 Jahren in Biel eröffnet. Seit 2017 befindet es sich an der Oberdorfstrasse 56 in Ostermundigen. Mit seinen 38 Mitarbeitenden bietet es ein umfassendes und ganzheitliches Angebot rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Es ergänzt damit die Angebote der Spitäler und steht auf der Spitalliste des Kantons Bern. Im 2021 kamen im Geburtshaus Luna 253 Kinder auf die Welt und weitere 152 Frauen wurden vor oder nach der Geburt betreut.
Weitere Auskünfte:
Katharina Altas, Präsidentin SP/JUSO-Fraktion SP Stadt Bern, Tel. 078 635 96 62
Manuela Kocher, Vizepräsidentin SP Kanton Bern und GSOK-Mitglied, Tel. 079 373 21 51